Evakuierung – berücksichtigen Sie als EVB die emotionale Komponente?
Eine Evakuierung eines Brandbereiches kann notwendig werden, wenn sich ein Entstehungsbrand zu rasch ausbreitet. In solch einem Fall muss der Evakuierungsbeauftragte die emotionale Komponente bei den Gebäudenutzern berücksichtigen. Falsche Handlungen seitens in Panik geratenen Personen können ein erhebliches Risiko, auch für Einsatzkräfte (siehe Terroranschlag vom 11.Sept. 2001 in New York), bedeuten.
Ein geordnetes und vor allem ruhiges Verlassen des Gebäudes und die Vollständigkeit am Sammelplatz stellen die wichtigsten Parameter dar, um eine Evakuierung reibungslos, erfolgreich und vor allem zeitnah durchführen zu können.
Tipps
Bereiten Sie sich als Evakuierungsbeauftragter rechtzeitig theoretisch und in aller Ruhe auf eine Evakuierung vor, indem Sie:
- sich überlegen, ob es reicht im Anlassfall in den nächsten gesicherten Brandabschnitt zu evakuieren oder doch das gesamte Gebäude zu räumen (je nach Nutzungsart)
- im Vorfeld definieren, wer als Evakuierungshelfer bei der Belegschaft in Frage kommt. Mitarbeiter, die in Ihrer Freizeit bei einer Einsatzorganisation tätig sind, verfügen über entsprechende Erfahrungen, die im Anlassfall nützlich sein können.
Üben Sie eine Evakuierung regelmäßig (1x/Jahr) indem Sie eine angekündigte Übung ansetzen und im Folgejahr eine unangekündigte Übung durchführen. Erfahrungswerte daraus stellen die Grundlage zur Verbesserung von Abläufen im Unternehmen dar und erhöhen damit die Sicherheit der Gebäudenutzer.
So helfen Sie Ihren Vorgesetzten auf der gesetzlich sicheren Seite zu stehen und agieren damit auch nachhaltig zum Wohle der Gebäudenutzer.
Autor:
Ivo Lagler
Geschäftsführer FSS Consulting e.U., Sachverständiger nach § 1299 ABGB, Facility Manager, Brandschutzbeauftragter, Sicherheitsfachkraft, Baukoordinator, geprüfter Datenschutzexperte, Risikomanager, Vortragender sowie Fachbuchautor