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Panik und Stressbelastung bei Evakuierungen

Panik! Stressbelastung im Alarmfall

7 Tipps für eine sichere und geordnete Evakuierung

Als Evakuierungsbeauftragter tragen Sie eine große Verantwortung: Im Notfall müssen Sie Menschen sicher aus einem Gebäude oder Gefahrenbereich führen und Panik verhindern. Doch wie reagieren Menschen unter Stress? Warum entstehen Panikreaktionen, und wie können Sie gezielt dagegen steuern? Dieser Artikel gibt Ihnen wertvolle Einblicke und praxisnahe Tipps, um Evakuierungen effizient und sicher durchzuführen.

Warum entstehen Panikreaktionen?

In bedrohlichen Situationen reagiert das menschliche Gehirn instinktiv. Durch die Ausschüttung von Adrenalin schaltet es in den "Kampf-oder-Flucht"-Modus, was oft zu unkoordiniertem Verhalten führt. Drei typische Reaktionsmuster sind:

  1. Fluchtverhalten – Unkoordinierte Bewegungen, Drängeln und Ignorieren von Sicherheitsmaßnahmen.
  2. Erstarrung – Manche Menschen sind so überwältigt, dass sie sich nicht mehr bewegen können.
  3. Desorientierung – Oft werden vertraute, aber nicht unbedingt sichere Wege bevorzugt.

Als Evakuierungsbeauftragter müssen Sie diese Verhaltensweisen frühzeitig erkennen und gegensteuern, um eine sichere Räumung zu gewährleisten.

Der Einfluss von Stress auf das Verhalten

Unter starkem Stress fällt es Menschen schwer, rationale Entscheidungen zu treffen. Studien zeigen, dass sie in Paniksituationen häufig:

  • Notausgänge übersehen oder ignorieren,
  • Anweisungen nicht befolgen,
  • Sich am Verhalten anderer orientieren, anstatt die Situation selbst zu bewerten.

Je größer die Menschenmenge und je unvorbereiteter die Betroffenen sind, desto wahrscheinlicher entsteht Chaos. Regelmäßige Notfallübungen helfen dabei, Handlungssicherheit zu vermitteln und Panik vorzubeugen.

7 Praxisnahe Tipps für den Ernstfall: So handeln Sie richtig

1. Klare und ruhige Kommunikation
Geben Sie klare, präzise Anweisungen. Eine ruhige, aber laute Stimme und eine bestimmte Körpersprache helfen, Verwirrung und Angst zu reduzieren.

2. Sichtbarkeit sicherstellen
Sorgen Sie dafür, dass Sie für alle Personen gut sichtbar sind. Tragen Sie eine Warnweste und haben Sie ein Megafon parat, um sich in lauten oder unübersichtlichen Umgebungen Gehör zu verschaffen. Eine klare optische Kennzeichnung hilft, Ihre Autorität zu unterstreichen und schnelle Orientierung zu ermöglichen.

3. Vorbildfunktion einnehmen
In Stresssituationen orientieren sich Menschen an Führungspersonen. Strahlen Sie Ruhe aus und handeln Sie souverän – das beruhigt andere und minimiert Panik.

4. Notausgänge und Fluchtwege überwachen
Achten Sie darauf, dass Fluchtwege frei bleiben und von den Personen auch tatsächlich genutzt werden. Verhindern Sie Staus und Gedränge.

5. Menschenmengen gezielt lenken
Führen Sie die Evakuierung strukturiert durch, um chaotische Fluchtbewegungen zu vermeiden. Unterstützen Sie Gruppen dabei, sich geordnet zu bewegen.

6. Besondere Rücksicht auf Hilfsbedürftige nehmen
Kinder, ältere Menschen oder Personen mit Behinderungen benötigen zusätzliche Hilfe. Stellen Sie sicher, dass sie sicher aus der Gefahrenzone gelangen.

7. Regelmäßiges Üben ist entscheiden
Üben Sie eine Evakuierung regelmäßig (1x/Jahr) indem Sie eine angekündigte Übung ansetzen und im Folgejahr eine unangekündigte Übung durchführen. Erfahrungswerte daraus stellen die Grundlage zur Verbesserung von Abläufen im Unternehmen dar und erhöhen damit auch die Sicherheit der Gebäudenutzer.

Fazit

Als Evakuierungsbeauftragter haben Sie eine Schlüsselrolle in Notfällen. Ihr besonnenes Handeln kann darüber entscheiden, ob eine Evakuierung geordnet oder chaotisch verläuft. Durch gezielte Vorbereitung, regelmäßige Übungen und eine klare Kommunikation tragen Sie dazu bei, Panik zu minimieren und Menschen sicher zu evakuieren. Letztendlich kommt es nicht nur auf Geschwindigkeit an, sondern auf eine ruhige und koordinierte Durchführung. Seien Sie vorbereitet – Ihre Verantwortung kann Leben retten.


Wenn Sie tiefer in das Thema einsteigen möchten, empfehlen wir Ihnen den Kurs „Evakuierungsbeauftragter“.
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Letzte Aktualisierung: 17.03.2025